Frohe Festtage!

Frohes Fest!

Von Eva-Maria McCormack

Nachdem einem durch Covid19 erzwungenen, zweiwöchigen Stillstand schaffe ich es vielleicht gerade noch rechtzeitig, meine Weihnachtsgrüße zu übermitteln ...

2022 war ein aufregendes und inspirierendes Jahr: In diesem Frühjahr habe ich meine Arbeit als Executive Director für Strategische Kommunikation bei der European Climate Foundation beendet, um Talking Hope zu gründen. Mit einem kleinen, aber feinen Gründungsteam entwickeln wir seither transformative Strategien an den Schnittstellen von Klima, Demokratie, sozialer Ungerechtigkeit und öffentlicher Gesundheit.

Neben unserer systemischen Herangehensweise an diese Themen liegt unser Fokus darauf, Konsens für Veränderungen zu schaffen und positiven Wandel voranzutreiben – durch lösungsorientierte Kampagnen und Kommunikationsstrategien, die Systeme und Communities verbinden, um gemeinsam positiven Wandel zu ermöglichen.

Nach etwas mehr als sechs Monaten ist Talking Hope in Team, Reichweite und Netzwerk gewachsen. Wir haben unsere ersten Projekte abgeschlossen, unter anderem in Zusammenarbeit mit der Initiative Klimaneutrales Deutschland, German Council on Foreign Relations, European Council on Foreign Relations, German Institute for Defence and Strategic Studies und der Stiftung Adam Von Trott, Imshausen E.V. Vielen Dank für Ihr Vertrauen und für die gute Zusammenarbeit.

Was ich uns allen für das nächste Jahr wünsche, ist - Hoffnung. Nicht eine rosarote, bequeme "Alles wird gut"-Haltung. Nein, das wäre ein Rückzug in Komfortzonen, die wir uns nun wirklich nicht mehr leisten können. Aber ich wünsche uns die Hoffnung, die anerkennt, dass wir die Welt um uns herum tatsächlich verändern können. Von innen heraus erlebt, scheinen unsere heutigen Krisen unüberwindbar und Veränderungen unmöglich oder entmutigend langsam. Doch haben nicht alle großen gesellschaftlichen Transformationen in der Geschichte mit Träumen begonnen, die fast naiv erschienen – die Abschaffung der Sklaverei, das Wahlrecht und Gleichberechtigung für Frauen, Arbeitnehmerrechte und auch die Demokratie selbst?

Mich erschreckt weniger die Klimakrise als die Tatsache, dass immer mehr Menschen sagen: "Ich schalte die Nachrichten ab" oder "Ich kann nichts tun" oder "Ich ertrinke in Angst vor der Zukunft".

Deshalb hier meinen Neujahrswunsch: Wir haben alle Lösungen für die Klimakrise; es bräuchte keine einzige weitere Erfindung, um sie zu lösen. Und wir können die Ungerechtigkeit bekämpfen und unsere Demokratien stärken, wenn wir zusammenkommen und unsere gemeinsame Menschlichkeit anerkennen.

Naiv? Vielleicht. Aber so hat sich wahrscheinlich auch Rosa Parks gefühlt, als sie 1955 in Alabama in den Bus stieg. Oder Emmeline Pankhurst, als sie vor etwas mehr als 100 Jahren ihre Kinder ins Bett brachte und zum nächsten Suffragetten-Treffen ging. Oder Martin Luther, als er 1517 seine Thesen an die Kirchentür in Wittenberg hämmerte.

Ihren Zeitgenossen mögen sie zuerst als weltfremde Clowns erschienen sein. Aber haben sie nicht alle aus kleinen Anfängen heraus die Welt verändert?

Das ist es, was ich uns allen heute wünsche. Transformation ist machbar. Gemeinsam.

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